Studie: Die Pandemie wirkt sich dramatisch auf die psychische Gesundheit von Kinder und Jugendlichen aus

Wie groß die Belastungen durch die Folgen der Pandemie für junge Menschen sind und wie sehr sie sich auf die kindliche Psyche auswirken, belegt die Studie der Donau-Universität Krems in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien: Depressionen, Zukunftsängste oder suizidale Gedanken, sind besorgniserregende Symptome bei Kinder und Jugendlichen seit der Covid-19-Krise.

Angesichts dieser prekären Situation nimmt die Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien den Weltgesundheitstag am 7. April zum Anlass, um auf die anhaltende unzureichende psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung von Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen.

Gesundheit ist der Schlüssel für eine bestmögliche Entwicklung von Kindern, denn sie ist Voraussetzung sein Potential entfalten zu können, am beruflichen und sozialen Leben teilzuhaben, leistungsfähig zu bleiben und nicht zuletzt am Zusammenhalt der Gesellschaft mitzuwirken.

„Ein Kind kann nur dann als psychisch gesund bezeichnet werden, wenn es mit den altersüblichen Lebensbelastungen umgehen kann und weder im sozialen noch im schulischen Umfeld unter Ängsten, Depressionen oder Unsicherheiten leidet“, so die Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal.

Kinderrechte in der Pandemie: jetzt erst recht umsetzen

Nach 2 Jahren der Covid-19-Pandemie bedarf es mehr denn je rascher, kostenfreier sowie niederschwelliger Angebote für junge Menschen zur Verbesserung ihrer Gesundheitsversorgung. Zu den diesbezüglichen Empfehlungen der Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs siehe Positionspapier Recht auf psychische Gesundheit: Verbesserung der psychosozialen und psychotherapeutischen Versorgung für Kinder und Jugendliche.

An kinderrechtlichen Grundlagen mangelt es zumindest nicht. Die UN-Kinderrechtskonvention und das B-VG über die Rechte von Kindern garantieren das Recht jedes Kindes auf ein Höchstmaß an Gesundheit. Auch der UN-Kinderrechtsausschuss äußert sich im jüngsten Staatenprüfprozess Österreichs vom März 2020 – also bereits vor der Corona Krise – besorgt über die Häufigkeit der psychischen Erkrankungen und Störungsbilder bei Kinder und Jugendlichen. Und im Sinne der WHO umfasst der Gesundheitsbegriff einen Zustand des umfassenden körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Psychische Erkrankungen stellen eine Beeinträchtigung der Körper-Seele-Einheit mit Auswirkungen auf den gesamten Lebenskontext eines betroffenen Menschen dar.

„Auch für die Psyche braucht es ein Schutzschild, denn solange man leidet, kann man nicht als gesund bezeichnet werden“, resümiert der Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs und fordert, die längst fällige Gesundheitsprävention als auch Gesundheitsversorgung für Kinder anzuheben.