Neu: Bildungsombudsstelle für Kindergarten und Schule

Kinderrechte schützen, sichern und bei Bedarf einfordern – das ist die Aufgabe der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Jetzt gibt es hier ein eigenes Team für alle Fragen, Anliegen und Probleme, die mit Kindergarten und Schule zu tun haben.

In Wien gibt es hunderte gute Schulen, Kindergärten und Kindergruppen, an denen gemeinsam gelebt, gelernt, gelacht und auch mal gestritten wird.  Bildungseinrichtungen können aber nur dann gut sein, wenn die Beteiligten bei Problemen reagieren und Lösungen suchen. Und dazu braucht es manchmal auch Menschen, die einen neuen Blick auf Situationen einbringen, beraten und vermitteln. „Herausforderungen konstruktiv angehen und dranbleiben, bis Lösungen gefunden sind, das ist unser Zugang“, so die Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits. „Und das für jeden einzelnen Menschen unter 18 Jahren.“

Mit der Einrichtung der Bildungsombudsstelle wurde eine jahrelange Forderung der Kinder- und Jugendanwaltschaft nun von der rot-grünen Stadtregierung umgesetzt. Dies ermöglicht eine entscheidende Steigerung des Einsatzes für Kinder und Jugendliche. Alle Wiener Kinder und Jugendlichen, aber auch deren Eltern können sich bei Problemen in der Schule oder in Einrichtungen der Elementarpädagogik an die Bildungsombudsstelle wenden. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft arbeitet weisungsfrei, anonym und vertraulich. Und alle Angebote sind selbstverständlich kostenlos.

„Wir freuen uns, als Kinder- und Jugendanwaltschaft jetzt einen noch größeren Beitrag zu diskriminierungskritischen, gewaltfreien Bildungseinrichtungen mit guter Konfliktkultur zu leisten, an der sich alle Kinder und Jugendlichen bestmöglich entwickeln und die sie auch mitgestalten können“, so Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs. „Denn genau das bedeutet die Umsetzung der Kinderrechte in der Elementarbildung und in der Schule. Und so erfahren Kinder und Jugendliche auch, was Demokratie heißt.“

Die Bildungsombudsstelle bringt Lösungen

In diesem Sinne kümmert sich die Ombudsstelle sowohl um individuelle Probleme von Kindergartenkindern und SchülerInnen als auch um Probleme, die eine Klasse, Gruppe oder die Bildungseinrichtung als Ganzes betreffen. Bei abwertendem Verhalten durch LehrerInnen, bei Diskriminierung, Gewalt und Mobbing, bei unfairen Noten, bei Ausschluss der SchülerInnen aus Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, und in akuten Krisen, die im Kindergarten oder in der Schule alleine nicht gelöst werden können. Darüber hinaus bilden Austausch, Vernetzung, Information und Wissensvermittlung wichtige Tätigkeitsfelder. Monika Pinterits fasst die Arbeitsweise der Bildungsombudsstelle so zusammen: „Mit dem Kindeswohl im Zentrum und an umfassenden, dauerhaften Lösungen orientiert: So arbeiten wir bei konkreten Problemstellungen. Wissenschaftlich fundiert, faktenbasiert und orientiert an unseren Erfahrungen aus drei Jahrzehnten Einsatz im Sinne der Kinder und Jugendlichen: So bringen wir uns in wissenschaftliche, politische und mediale Zusammenhänge und Debatten ein.“

Kinderrechte an Bildungseinrichtungen gemeinsam stärken 

Ercan Nik Nafs hält fest: „Je mehr Menschen sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzen, desto besser können diese Rechte umgesetzt werden. Deshalb bieten wir Kindern, Jugendlichen und Eltern an, uns bei Problemen in Bildungseinrichtungen zu kontaktieren. Aber wir laden auch alle beruflich im Bildungsbereich tätigen Menschen, die sich für Kinderrechte einsetzen möchten ein, sich an uns zu wenden.“ Und beide Kinder- und JugendanwältInnen freuen sich zu betonen: „Mit Ines Garnitschnig und Oliver Steingötter stehen in der Bildungsombudsstelle allen Kindern und Jugendlichen zwei MitarbeiterInnen zur Seite, die durch ihre jahrelange und umfassende Tätigkeit im Interesse der Kinder und Jugendlichen optimal qualifiziert sind und ihr großes Engagement für deren Rechte einbringen.“

Ob ungerechte Behandlung, Mobbing, Diskriminierung, unfaire Noten, fehlende Mitsprache oder etwas ganz anderes – die Bildungsombudsstelle der Kinder- und Jugendanwaltschaft berät und unterstützt Kinder und Jugendliche bei allen Anliegen, die den Bildungsbereich betreffen.