Internationaler Tag der Familie: Corona – Rückbesinnung auf die Familie!

1993 wurde von den Vereinten Nationen der Internationale Tag der Familie beschlossen. Am 15. Mai 1994 wurde er zum 1. Mal gefeiert und jedes Jahr mit einem anderen Motto versehen. Der jeweilige Leitgedanke hat dabei immer Bezug zu aktuellen Geschehnisse und stellt einen anderen Aspekt des Familienlebens dar. Es liegt wohl auf der Hand, dass man um das diesjährige Schlagwort „Corona-Krise“ nicht herum kommt. Aber hat Corona wirklich nur negative Seiten? Unser Motto lautet dieses Jahr jedenfalls: Corona – Chance zur Rückbesinnung auf die Familie!

 

Familien bewältigen Krisen gemeinsam

Meistern wir schwierige Situationen gemeinsam, fördert das unsere Zufriedenheit und es macht uns glücklicher. Gerade jetzt, wo uns die Corona-Zeit zwangsläufig näherbringt, erlebt man den Rückhalt und die Sicherheit der Familie. Man ist mit seinen Problemen nicht alleine. Das mindert Ängste und Stress und erhöht die Lebensfreude.

„Familie ist die älteste und kleinste Einheit unserer Gesellschaft und genießt daher besondere Schutzwürdigkeit. Funktionierende Familien werden nicht einfach geboren, aber sie können sich entwickeln: mit Liebe und Respekt jedem Familienmitglied gegenüber!“, ist die Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal überzeugt.

Für viele Kinder gibt es all das mit ihren Eltern und Verwandten, der sogenannten Herkunftsfamilie. Es gibt aber noch viele andere Formen von Lebensgemeinschaften. So hat sich in den letzten Jahrzehnten das Familienbild stark gewandelt, sodass für Kinder zum Beispiel auch eine Wahlfamilie, bestehend aus FreundInnen und/oder PartnerInnen, wichtig geworden ist. Kinder können auch in Eineltern-, Patchwork- oder Regenbogenfamilien gut aufwachsen. Toll wäre daher, wenn all diese Familien auch Anerkennung und Unterstützung bekommen würden.

Corona bringt die Familie näher zusammen

Da man vermehrt zu Hause bleiben muss, verbringen viele Familien ihre Zeit bewusst mit mehr “Quality Time”. Da werden dann besondere Aktivitäten unternommen, um die Zeit abwechslungsreich zu gestalten: Karaoke spielen, gemeinsam basteln, backen und kochen oder einfach mal wieder gemeinsam einen Film anschauen.

Oder, wer meist mit der Mama die Zeit verbringt, einfach weil sie mehr zu Hause ist, kann jetzt mit dem Papa einen entspannten Morgen, ohne Zeitdruck wegen Schule oder Arbeit, genießen. Aber auch Geschwister können den Alltag zu Hause gemeinsam gestalten, wobei man vorher die Zeit eher mit seinen FreundInnen verbracht hätte.

Gesamt gesehen müssen viele Abläufe und Regeln in der Corona-Zeit nicht allzu streng eingehalten werden – ein bisschen mehr Achtsamkeit und Entspanntheit tut sicher der ganzen Familie gut!

Und wenn es in der Familie nicht immer gut läuft, gibt es auch Unterstützung. Kinder und Jugendliche können sich natürlich jederzeit an uns wenden. Viele Informationen zu weiteren Hilfsangeboten finden sich außerdem auf unserer Homepage.

Isolation als Chance für das Miteinander

Dass Menschen in der jetzigen Phase eine engere Beziehung zu ihrer Familie und ihren Freunden aufbauen, ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Diese Einschätzung teilt die Mehrheit der Befragten. Ebenso kommt dieselbe Studie, die unter circa 14.000 Befragten im Alter zwischen 16 bis 74 durchgeführt wurde, zu dem Resultat, dass sich die Menschen derzeit die meisten Sorgen um schwache und anfällige Mitbürger machen. In 13 von 16 Ländern rangiert diese Haltung auf Platz 1, auf einer Liste mit insgesamt 10 Optionen. Die eigene Gesundheit steht dabei weniger im Vordergrund.

Ohne Corona verharmlosen zu wollen – was ist unser Fazit? Wir brauchen in unserer modernen und schnelllebigen Welt nicht immer Unterhaltung von außen, zahllose Programme und Angebote. Besinnen wir uns auch wieder auf die wesentliche Dinge des Lebens und schauen auf das was wirklich zählt: unsere Familie und eine familienfreundliche Gesellschaft!